Tishreen – Activism and Social Empowerment

Im Jahr 2008 hat eine Gruppe sozialer Aktivist:innen in Tayyibe im „arabischen Dreieck“ von Israel die gemeinnützige und parteiunabhängige Organisation Tishreen ins Leben gerufen. Die Gründer:innen haben den Wunsch, die soziale und wirtschaftliche Lage speziell der Bevölkerung von Tayyibe und darüber hinaus in der gesamten südlichen Dreiecksregion zu verbessern und damit einen Beitrag zur Steigerung des Lebensstandards aller palästinensischen Bürger:innen Israels zu leisten.

Die Bewohner:innen der Dreiecksregion leiden unter einer Reihe schwerwiegender sozialer, politischer und wirtschaftlicher Versäumnisse vonseiten staatlicher und kommunaler Stellen. Eine organisierte Zivilgesellschaft ist nahezu nicht existent.

Tishreen hält es für notwendig, das Engagement von Graswurzel-Aktivist:innen zu fördern und damit gegen das allgegenwärtige Ohnmachtsgefühl in der arabischen Gesellschaft anzugehen. Deshalb bietet Tishreen Weiterbildungen und begleitende Beratung an, leistet Hilfe beim Aufbau von Netzwerken und stellt benötigte Ressourcen zur Verfügung.

Die Hauptanliegen von Tishreen sind die Unterstützung von sozialen Aktivist:innen und Künstler:innen, die sich für Bürger- und Menschenrechte sowie für soziale Gerechtigkeit in Tayyibe und in der südlichen Dreiecksregion einsetzen. Desweiteren sollen kulturelle und künstlerische Ausdrucksformen gefördert werden und eine Zivilgesellschaft gestärkt werden, die sich an den Werten Pluralismus und gegenseitige Verantwortung orientiert und sich auf lokaler wie nationaler Ebene für mehr Dialog und kollektive Entscheidungsprozesse einsetzt. Sowie die Eröffnung eines Dialogs über zentrale Fragen der israelischen Gesellschaft, um öffentliche Debatten und soziale Veränderung in Gang zu bringen.

Zuletzt führte Tishreen gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ein Projekt durch, das sich zur Aufgabe gesetzt hat, bestimmte Kunst- und Kulturräume zu fördern und deren Bedeutung herauszustellen als Orte, von denen aus gesellschaftliche Werte positiv beeinflusst werden können, und deren Ansatz darin besteht, die Menschen selbst Kunst und Kultur produzieren zu lassen, anstatt vor allem auf den Konsum von Kultur zu setzen.