Brennende Zeitfragen – Eine Auswahl aus Rosa Luxemburgs Schriften (Hebräisch)

Angeregt durch die sozialen Proteste in Israel im Sommer 2011, handeln die in diesem Band gesammelten Schriften Rosa Luxemburgs aus den Jahren 1898 bis 1919 von noch immer relevanten Fragen sozialer Gerechtigkeit. Anlässlich der Veröffentlichung fand am 19. Februar 2015 ein Symposium statt.

Aus dem Klappentext des Buches:

Die Sozialproteste in Israel vom Sommer 2011 gaben der Hoffnung, dass spontane soziale Bewegungen einen grundlegenden strukturellen Wandel in der Gesellschaft herbeiführen und mehr „soziale Gerechtigkeit“ durchsetzen können, vorübergehend neuen Auftrieb. Die Idee, eine Auswahl von Rosa Luxemburgs Schriften unter dem Titel „Brennende Zeitfragen“ herauszugeben, geht auf diese Proteste zurück – oder ist vielmehr eine Reaktion auf die Apathie, die infolge ihres Scheiterns in weiten Kreisen um sich gegriffen hat. In den ausgewählten Texten offenbart sich Luxemburg als eine Autorin, die eine seltene Mischung verkörpert aus revolutionärem Furor und brillantem Intellekt, fundiertem systematischen Denken und mitreißender Menschlichkeit sowie der Bereitschaft, gegen den Strom zu schwimmen und mit äußerster Hingabe für die Umsetzung eines hehren Ideals in die alltägliche Lebenswirklichkeit zu kämpfen.

Doch was ist das Endziel des sozialen Kampfes? Was sind die richtigen Mitteln, mit denen es erreicht werden kann? Soll man sich mit den Instrumenten zufriedengeben, die uns die parlamentarische Demokratie zur Verfügung stellt, um schrittweise Reformen im Rahmen des existierenden Systems voranzutreiben? Oder soll man eine radikale Durchsetzung von Verhältnissen anstreben, die eine neue, sozial gerechtere Ordnung ermöglichen? Mit Erstaunen stellt man fest, wie hochaktuell diese und andere Fragen, mit denen sich Luxemburg auseinandergesetzt hat, fast hundert Jahre nach ihrem Tod immer noch sind.

In einer Zeit, in der offenbar keine Macht dazu in der Lage ist, den marktwirtschaftlichen Kräften ihre Vorherrschaft streitig zu machen, kann Rosa Luxemburgs Denken immer noch unsere Phantasie beflügeln und all jenen als Inspiration und Kompass dienen, die nicht bereit sind, aufzugeben und an der gegenwärtigen Realität zu verzweifeln oder sich mit virtuellen, persönliche Risiken scheuenden Protesten zu begnügen.