Menschenrechtsorganisationen erheben laut und deutlich ihre Stimme gegen die Schädigung aller unschuldigen Zivilisten
Wir, die Mitglieder der unterzeichnenden Menschenrechtsorganisationen in Israel, sind schockiert und entsetzt in diesen furchtbaren Tagen.
Die schrecklichen Verbrechen der Hamas gegen unschuldige Zivilist*innen - darunter Kinder, Frauen und ältere Menschen - haben uns alle erschüttert, und es fällt uns schwer, uns von den unerträglichen Bildern zu erholen. Einige von uns waren während des Angriffs in den israelischen Gemeinden an der Grenze zum Gazastreifen; viele von uns haben Familienangehörige, Freund*innen und Kolleg*innen, die die erschütternden Ereignisse miterlebt haben und mit deren Folgen immer noch kämpfen ; und wir alle kennen Menschen, die ermordet, verletzt oder entführt wurden. Es wird einige Zeit dauern, bis wir die Tragweite und die Folgen des abscheulichen Angriffs der Hamas, für den es keine Rechtfertigung geben kann, vollständig verstehen.
Die meisten unserer Teams bestehen aus Israelis und Palästinenser*innen; daher haben einige von uns Verwandte und Kolleg*innen im Gazastreifen, die derzeit unter den anhaltenden Angriffen des israelischen Militärs leben. Kinder, Frauen und ältere Menschen werden willkürlich angegriffen und haben nirgendwo einen Platz, um sich vor Raketenangriffen in Sicherheit zu bringen.
Auch jetzt - und gerade jetzt - müssen wir unsere moralische und menschliche Haltung bewahren und dürfen nicht der Verzweiflung oder dem Drang nach Rache nachgeben. Unser Glaube an den menschlichen Geist und das ihm innewohnende Gute ist wichtiger denn je. Eines ist klar: Wir werden unseren Glauben an die Menschlichkeit niemals aufgeben - auch jetzt nicht, wo dies schwieriger denn je ist.
Da wir uns schon immer gegen Angriffe auf unschuldige Zivilist*innen gewehrt haben, ist es in diesen schrecklichen Zeiten - in denen wir die Toten auf israelischer Seite zählen und uns um verwundete, vermisste und entführte Freund*innen und Angehörige sorgen, und in denen Bomben auf Wohnviertel in Gaza abgeworfen werden, die ganze Familien auslöschen, ohne dass die Toten begraben werden können - unsere Pflicht, unsere Stimme laut und deutlich gegen Angriffe auf alle unschuldigen Zivilist*innen zu erheben, sowohl in Israel als auch in Gaza.
Wir fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln und ein Ende der Bombardierung von Zivilist*innen in Israel und in Gaza. Humanitäre Hilfe muss die Zivilbevölkerung erreichen können, medizinische Einrichtungen und Zufluchtsorte dürfen nicht beschädigt werden, und der Zugang zu lebenswichtige Ressourcen wie Wasser und Strom muss garantiert werden. Die Tötung weiterer Zivilist*innen wird die verlorenen Menschen nicht zurückbringen. Wahllose Zerstörungen und eine Belagerung, bei der Unschuldige zu Schaden kommen, werden keine Erleichterung, Gerechtigkeit oder Ruhe bringen.
Als Menschen, die sich für die Förderung der Menschenrechte einsetzen und an die Unantastbarkeit des Lebens glauben, fordern wir dringend ein Ende aller wahllosen Zerstörungen von Leben und Infrastruktur der Zivilbevölkerung. Wir rufen dazu auf, Verhandlungen zu führen und alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um die Freilassung der Geiseln herbeizuführen - wobei die von der Hamas festgehaltenen Zivilist*innen Vorrang haben sollten. Das ist die einzig humane und vernünftige Maßnahme, und sie muss jetzt ergriffen werden.
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